Dienstag, 13. Oktober 2009

Alles hat ein Ende

Alles hat ein Ende
(der folgende Blogeintrag wurde aufgrund technischer Hindernisse erst in Deutschland veröffentlicht)
Tja, das wars auch schon mit meinem Ausflug nach Südamerika.
Ich sitze gerade, nach den ersten 10 Stunden Flug, für die nächsten 8 Stunden am Airport in Dallas und reflektiere die vielfaltigen Eindrücke die ich in den letzten 3,5 Monaten in Santiago sammeln konnte.
Doch bevor ich mein Urteil über diesen Zeitraum in einem abschließenden Fazit zusammenfassen kann und werde, folgt hier noch eine viel zu kurze Übersicht über dass was seit meinem letzten Blogeintrag passierte:
Thematisch sind meine letzten Tage unter der Überschrift eines langen Abschieds zu summieren.
So begannen meine erste Abschiedsfeiere bereits am letzten Freitag, als ich mit „Kollegen“ und Partnern meines Praktikums zum Mittagessen zu einem der besseren Italiener in der Stadt eingeladen wurde. Dieser Nachmittag endete schließlich bei einer Flasche Sekt in einer nahegelegenen Bar. Allzuviel gearbeitet wurde danach nicht mehr.
Am Freitag und Samstag Abend folgten die nächsten Abschiedsfeiern mit jeweils unterschiedlichen Bekanntenkreisen, doch darauf werde ich hier nicht weiter und tiefer eingehen als zu bestätigen, dass es meinen Abschied nicht unbedingt einfacher gemacht hat.
Ebenfalls zu berichten ist der Ausflug in den Süden Santiagos mit befreundeten Chilenen (allerdings im Auto, da am selben Tag „ColoColo“ und „La U“ aufeinandertrafen, was selbst Chilenen dazu veranlasst nicht die Metro in diese Richtung zu nehmen) zu dem – meines Wissens nach - größten Markt Chiles, dem „Biobio“. Dort bin ich zwar als einziger Blonder ungefähr so unauffällig wie ein Alt in einer Kölschkneipe; nichts desto weniger eine beeindruckendes Erlebnis, da man dort von jeglichen Nahrungsmitteln über Kleidung bis hin zu Computer- und Autoteilen einfach alles, zwar zu 2/3 gefälscht und vom Preis noch sehr verhandlungsbeduerftig, bekommt.
Sonntag beglückte unsere WG eine neue, im uebrigen durchaus gutaussehende, Mitbewohnerin aus Deutschland. Dies geschah allerdings bereits um 8 Uhr frühes, insofern sind wir Sonntag abends gemeinsam essengegangen um ihren ersten Eindruck - basierend auf dem Auftreten meiner verschlafenen und teilweise verkaterten Mitbewohner (ich schließe mich da nicht aus) sowie einiger undefinierbaren Partyüberreste am Morgen - der Realität, wir sind ja eigentlich ein ganz zahmer Haufen, anzupassen.
Am folgenden Montagabend gab einen kleinen Abstecher in die Piojero (ich erspare lästiges Suchen nach der Übersetzung sowie in vorangegangenen Berichten: Piojero = „Ort an dem die Läuse wohnen“ ist eine der aeltesten, beruehtigsten und zwielichtigen chilenischen Kneipen in Santiago), wo ich dann die neue Mitbewohnerin, sowie einen in dieser Hinsicht noch unerfahrenen Mitbewohner, den Terremoto vorstellen konnte.
Dienstagabend stand mein letztes Abendessen in der WG auf dem Program, was mit viel Essen und Getraenken in lockerer und guter Stimmung (so wie eigentlich immer mit meiner WG) bis in die spaete Nacht hinein mit kontorversen Diskussionen, unter anderem ueber Politik unter Pinochet, zelebriert wurde. Ein sehr angenehmer Abend.
Am folgenden Tag bzw. Nachmittag stand als letzter Programpunkt meines Chileaufenthaltes ein Konzert der Pet Shop Boys an.
Einige werden sich jetzt sicherlich über den vermeintlichen Wandel meines Musikgeschmacks wundern, doch zur allgemeinen Beruhigung hat sich dieser nicht geändert. Das Konzert war zwar schön und gut und die Musik der Jungs aus London kann man auch ohne Schmerzen anhören, aber es geht trotzdem nichts über AC/DC!

Jetzt zu meinem abschließenden Fazit:
Während meiner Zeit in Chile habe ich auf vielfältigste Weise meinen Horizont erweitern können. Dazu gehört neben dem Erlernen der Sprache – die ich jetzt nach 3 ein halb Monaten soweit zu sprechen in der Lage bin, dass ich ganz gut alleine zurechtkomme – und meinem Praktikum bei der Unternehmensberatung KPMG - wo ich auf freundlichste Weise ins IFRS-Team, die mir absolut jede Frage zu meiner vollen Zufriedenheit beantworteten, und in deren Aufgaben eingebunden wurde –natürlich auch die soziale Komponente in Form von verschiedensten Erlebnissen, vom Diskobesuch bis hin zu langen äbendliche Diskussionen über (welt) politische und ökonomische Themen aus der, zur deutschen, bisweilen sehr unterschiedlichen Sichtweise und Perspektive der Chilenen bzw Chiles.
Danksagungen:
Ich bedanke mich bei meiner Familie, die mich zu diesen Aufenthalt ermuntert und diese einzigartige Erfahrung ermöglicht und unterstützt hat.
Ich bedanke mich des Weiteren bei meinen Freunden aus Deutschland, die mich während dieser Zeit immer mit den neusten Infos versorgt haben; denen, trotz meiner gelegentlich auftretenden Schreibfaulheit, nie das Interesse an meinen Erlebnissen verloren ging.
Ich bedanke mich für die regen, beinahe täglichen, Chatgespräche, die „literarischen“ Kurzweiligkeiten aus dem Leben eines Praktikanten, die Muffins (die ich auch verdammt gern auf dem Rückflug gehabt hätte... verdammt leckere Dinger waren das), die guten Wünsche und den ganzen Rest, den ich hier unmöglich anführen kann.

So beende ich jetzt diesen Blog mit folgendem Zitat:
"Kein Vergnügen ist so leicht zu haben wie eine nette Konversation. Sie kostet kein Geld, bringt Gewinn, erweitert den Horizont, begründet und pflegt Freundschaften und läßt sich in jedem Alter und so gut wie jeder gesundheitlichen Verfassung genießen."
Robert Louis Stevenson

sowie einem Link (http://www.youtube.com/watch?v=iEYWgw63hR4 ), der einen kleinen Ausblick auf meine nächsten Jahre (beginnend ab Montag) gibt.

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