Montag, 28. September 2009

Die Zeit vergeht

Eigentlich ist es richtiggehend unverschämt wie einem die Zeit wie Sand durch die Hände gleitet ohne das man es richtig merkt, geschweige denn aufhalten kann.
So sind schon über zwei Wochen seit meinem letzten Bericht vergangen und obwohl ich jetzt schon gut 3 Monate hier bin, erlebe ich täglich neues und bewältige neue (wenn auch zumehmen kleinere) Herausforderungen.

Was seit der letzten Folge geschah:

Am 18.und 19. September waren chilenische Nationalfeiertage zur 199 jährigen Unabhängigkeit von den spanischen Kolonialherren.
Für mich hieß das bereits am 17. nach dem Mittagessen bei mir in der Arbeit den Nachmittag gemütlich mit Wein und Empanadas verbringen.
Für die 4 folgenden Tage bis zum Sonntag lassen sich eigentlich sämtliche Erlebnisse unter einem Satz zusammenfassen: "Von allem zuviel!" Zuviel Bier, zuviel Fleisch, zuviel Wein, zuviele Empanadas, zuviel Party....man beachte die Bilder!

Des Weitern habe ich einen neuen Lieblingsort in Santiago gefunden.... den Vega-Central-Mercado. Mehrere rießige Markthallen wo man alles bekommt was das Herz begehrt und billig ist es obendrein (1 Kilo Zitronen für ca. 12 Cent). Folglich habe ich jetzt den ganzen Kühlschrank voller Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch und weiß leider noch nicht genau wie das alles in den nächsten 10 Tagen essen soll?!?
Mal sehen was mir einfällt...vllt. wieder ein Auflauf oder ein Eintopf^^

Drittes berichtenswertes Ereignis ist das Erleben meines ersten Erdbebens (temblor=kleines Erdbeben). Man fühlt sich schon recht hilflos der Natur ausgeliefert, wenn man gerade entspannt im Praktikum vorm Computer seinen Bauch in die Luft streckt und dann auf einmal die Erde beginnt zu beben... für lange 20 Sekunden. Schlussendlich ist allerings nichts eingestürtzt. Insofern halb so wild.

Ansonsten bleibt nur zu berichten, dass ich in meinem Praktikum ordentlich zu tun habe und trotzdem mein Bestes gebe meine restlichen 10 Tage hier in vollsten Zügen zu genießen...und das fällt absolut nicht schwer.

Soweit so gut aus Santiago
Muchos Saludos
Julius

Freitag, 11. September 2009

Ein großer "kleiner" Ausflug nach Mendoza

Und da meld ich mich mal wieder! Doch bevor ich über den in der Überschrift bereits angedeuteten Ausflug ins Nachbarland berichte möchte ich kurz, anlässlich des heutigen Datums, einen kurzen Blick in die Vergangenheit werfen....

Heute haben wir den 11. September. Ein denkwürdiges Datum!

Am 11. September 2001 sind die Twintowers gefallen...
Am 11. September 1973 putscht General Pinochet Präsident Allende aus dem Amt und beginnt seine Militärdiktatur – deswegen musste ich heute auch schon früher von der Arbeit (bzw. direkt vom gemeinsamen Mittagessen mit den Partnern) KPMG verlassen...bei Straßenschlachten schaut man eben zu, dass man nicht so lange auf der Straße bleibt - die bis 1990 andauern soll und von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen geprägt ist....
und schließlich am 11. September 2009 ist der Julius aus der Probezeit raus und muss im Falle eines Verkehrsverstoßes nicht mehr zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung!

Nach dieser kleinen Einleitung, jetzt zu meinem Ausflug ins Nachbarland Argentinien:

Begonnen hat die ganze Geschichte am Donnerstagabend, als ich mit meinen Leuten der IFRS abends nach der Arbeit noch auf einen Absacker unterwegs war. Dort wurde mir dann berichtet, was ich doch noch alles in Südamerika zu erleben, bereisen und besichtigen hätte. Begeistert hat mich das nur begrenzt, da ich an dem Tag an dem mein Praktikum nachmittags endet, abends im Flieger nach Deutschland (bzw. Dallas und dann Frankfurt) sitzen werde.

Wie dem auch sei! Am Freitagvormittag während der Arbeit reifte bei mir der Entschluss doch noch Santiago zu verlassen um wenigstens ein bisschen Südamerika zu besichtigen bevor ich wieder in Europa bin, auch wenn es nur für ein Wochenende sein sollte.
Daher nach der Arbeit Busticket nach Mendoza, Argentinien gekauft und um 22:30 (geplant war eigentlich 21:30) ging dann mein Bus Richtung Nachbarland in dem ich nach kurzem Aufenthalt von 2 ein halb Stunden an der Grenze im Schnee (also ob ich dafür passende Klamotten mitgenommen hätte...pffff) um 8 Uhr morgens angekommen bin.

Da meine Rückreise aus Mendoza am Sonntagmittag starten sollte – Montag begann ja die Arbeit, da möchte man ja nicht fehlen – hatte ich also nur den Samstag für eine größere Unternehmung.
Nach kurzem Zögern habe ich mich dann mit Freunden, die sich ebenfalls spontan für einen Reise nach Mendoza entschieden hatten, auf eine Fahrradtour zwischen 6 verschiedenen Bodegas (Winzereien) geeinigt.... ein herrlicher Spaß, super Essen und natürlich exquisiter Wein.

Nachdem wir am Sonntagmittag ebenfalls reichhaltig (natürlich wieder argentinisches Fleisch) gespeist hatten, spazierten wir zur Busstation um dort zu erfahren, dass der Pass über die Anden zurück wegen starkem Schneefall leider gesperrt sei.... also nichts mit Arbeiten am Montag und eine weitere Nacht in Mendoza.
Am Montag wiederholte sich das ganze Spielchen nocheinmal, sodass wir schließlich Rückfahrttickets für Dienstag – nach drei anstatt der ursprünglich geplanten einen Nacht - bekommen konnten.
Um die Zwischenzeit zu nutzen und vorallem den kulturellen Anspruch einer solchen Reise zu befriedigen, besuchten wir am Montagabend ein Tangoshow – sehr empfehlenswert !!! – und besichtigten einige andere nicht so spannende Sehenswürdigkeiten in Menodza.

Resümee der Reise:
Den zwangsweise verlängerten Aufenthalt konnte ich mit genügend kulturellem und kulinarischen – 400gr. Steak mit Beilage für 6 Euro, da kann man einfach nicht anders – Erlebnissen ausfüllen.
Es bleibt daher festzustellen, dass sich mein Ausflug absolut gelohnt hat.....nur mehr Klamotten zum Wechseln wären, zumindest für meine Mitmenschen, vorteilhaft gewesen.
Muchos Saludos
Julius